SCHULTER

Facharzt für Unfallchirurgie. Ärztlicher stellvertretender Leiter. im Traumazentrum-Wien Standort Meidling

Grundsätzlich versteht man unter Impingement (englisch: „Anstoßen“) das Einklemmen oder Anstoßen von Weichteilen (Sehne, Kapsel) an anderen Strukturen.

An der Schulter ziehen die Sehnen der Rotatorenmanschette durch den sogenannten Subakromialraum (der Raum zwischen Oberarmkopf und Schulterdach). Dieser Raum ist von Natur aus eng angelegt. Durch unterschiedliche Ursachen (Überlastung, Verkalkungen, Sehnenrisse, Schleimbeutelentzündung, Schultereckgelenksarthrose, ungünstige Form des Schulterdaches) wird dieser Raum noch weiter eingeengt.

Dies macht sich zunächst durch Schmerzen beim Hochheben des Armes bemerkbar. Im weiteren Verlauf werden die Beschwerden chronisch und münden in Ruhe- und Nachtschmerzen.

Je nach Ursache und Ausmaß der Beschwerden können primär konservative Methoden wie Infiltrationen, entzündungshemmende Medikamente und physikalische Therapien angewendet werden. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, kann im Rahmen einer arthroskopisch durchgeführten Operation der Raum zwischen Schulterdach und Oberarmkopf erweitert werden, wodurch zumeist eine dauerhafte Heilung gewährleistet ist.

Das Schultereckgelenk wird vom Schulterdach (Akromion) und Schlüsselbein (Clavicula) gebildet. Durch Sturz auf die Schulter (z.B. Fahrradsturz) kann es zu einer Teil- oder vollständigen Verrenkung des Gelenkes mit Verletzung der stabilisierenden Bänder kommen.

Je nach Ausmaß der Verrenkung und Verletzung der stabilisierenden Bänder erfolgt die Einteilung nach Tossy oder neuer und genauer nach Rockwood (Einteilung des Verletzungsausmaßes nach Gradstärken).

Typischerweise kommt es zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung der betroffenen Schulter und Höhertreten des äußeren Schlüsselbeinendes (Klaviertastenphänomen).

Teilverrenkungen mit nur geringer Verschiebung des Schlüsselbeines werden mit einer kurzfristigen Ruhigstellung und Krankengymnastik therapiert.

Bei stärker ausgeprägten Verrenkungen sowie Begleitverletzungen sollten operative Maßnahmen angewendet werden (minimalinvasiv oder offen).

Die Schulterverrenkung (Luxation) ist die häufigste Verrenkung des menschlichen Körpers. Ein Sturz (z.B. Fahrradsturz, Sturz auf Stufen mit Festhalten am Geländer) kann einen Hebelmechanismus auslösen, wodurch der Oberarmkopf aus der Pfanne springt – zumeist nach vorne unten.

Nach Wiedereinrichten der Verrenkung wird der betroffene Arm zunächst zurückgestellt. Durch anschließende MRT- beziehungsweise CT-Untersuchungen können Begleitverletzungen diagnostiziert werden.

Sollten keine Begleitverletzungen vorliegen, genügen zumeist, nach anfänglicher Ruhigstellung, Krankengymnastik und physikalische Therapie.

Typische Begleitverletzungen sind Verletzungen der Rotatorenmanschette (den Oberarmkopf umgebende Sehnenkappe), Abrisse an der Gelenkslippe, Verletzung der Gelenkskapsel bis hin zu knöchernen Begleitverletzungen.

Je nach Ausmaß der Begleitverletzungen, Alter der Betroffenen sowie Aktivitätslevel können entsprechende operative Maßnahmen gergriffen werden, die zumeist arthroskopisch durchgeführt werden.

Falls eine therapiewürdige Begleitverletzung nicht behandelt wird, kann sich daraus eine Schulterinstabilität mit der Folge von wiederholten Verrenkungen (rezidivierende Luxation) entwickeln.

Mit zunehmender Anzahl der Verrenkungen steigt entsprechend die Komplikationsrate, wodurch die erforderlichen operativen Maßnahmen umfangreicher werden könnten.

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